Björn Steveker 
Specialist lawyer for labour law

Nazanin Khoei
Lawyer

Kündigung in Nienburg und im Landkreis Nienburg – das sollten Arbeitgeber und Arbeitnehmer wissen

Wir beraten Arbeitnehmer & Arbeitgeber

Eine Kündigung ist nie angenehm – egal, ob sie ausgesprochen oder empfangen wird. Gerade in Nienburg und im Landkreis Nienburg fragen sich viele Beschäftigte und Arbeitgeber: Was ist rechtlich erlaubt, welche Fristen gelten und wann lohnt sich eine Action for unfair dismissal?
Hier erklären wir die wichtigsten Punkte rund um das Thema Kündigung im Arbeitsrecht – verständlich, praxisnah und mit Blick auf die aktuelle Rechtsprechung.


1. Wann ist eine Kündigung wirksam?

Damit eine Kündigung gültig ist, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Sie muss schriftlich erfolgen, also mit Originalunterschrift übergeben werden – eine E-Mail oder WhatsApp-Nachricht reicht nicht aus.
Außerdem gilt das Kündigungsschutzgesetz (KSchG), wenn der Betrieb mehr als zehn Mitarbeiter hat und das Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate besteht. Dann darf der Arbeitgeber nur kündigen, wenn ein sozial gerechtfertigter Grund vorliegt – also betriebsbedingte, personenbedingte or verhaltensbedingte Gründe.

Ein Beispiel aus der Region: Das Nienburg Labour Court stellte mit seiner Entscheidung vom 29. 02. 2024 (Az. 1 Ca 155/23) klar, dass ein Arbeitgeber, der im Rahmen eines Personalabbaus standardised settlement offers unterbreitet, einzelne Beschäftigte not exclude without objective reason darf.


2. Unterschied zwischen ordentlicher und fristloser Kündigung

  • Ordentliche Kündigung: Der Arbeitsvertrag endet nach Ablauf der gesetzlichen oder vertraglichen Frist. Die Fristen hängen von der Beschäftigungsdauer ab.

  • Fristlose Kündigung: Hier muss ein „wichtiger Grund“ vorliegen – etwa Diebstahl, grobe Pflichtverletzung oder Vertrauensbruch. Eine fristlose Kündigung sollte immer anwaltlich geprüft werden, da sie hohe Anforderungen erfüllen muss.


3. Kündigungsschutzklage – was Arbeitnehmer wissen sollten

Wer glaubt, dass seine Kündigung nicht rechtmäßig ist, kann sich wehren. Dafür bleibt nur eine Frist von drei Wochen ab Zugang der Kündigung. Danach gilt sie in der Regel als wirksam – selbst wenn sie fehlerhaft war.
In vielen Fällen lohnt sich die Action for unfair dismissal: Oft kann so eine Severance payment oder sogar die Weiterbeschäftigung erreicht werden.


4. Häufige Fehler bei Kündigungen

In der Praxis sehen wir immer wieder typische Fehler:

  • fehlende Betriebsratsanhörung

  • unklare oder falsche Kündigungsgründe

  • formale Fehler bei der Unterschrift oder Zustellung

Solche Fehler machen eine Kündigung schnell unwirksam. Arbeitgeber sollten daher vorab rechtliche Beratung einholen, während Arbeitnehmer ihre Kündigung zeitnah prüfen lassen sollten.



5. Kompakte Checkliste

👩‍💼 For employees

  • Kündigung prüfen lassen – Form, Grund, Fristen

  • Drei-Wochen-Frist zur Klage beachten

  • Arbeitszeugnis und Resturlaub sichern

  • Beratung beim Fachanwalt einholen

🧑‍💼 For employers

  • Schriftform und Fristen kontrollieren

  • Betriebsrat korrekt anhören

  • Gründe dokumentieren und nachvollziehbar begründen

  • Rechtliche Beratung vor Ausspruch der Kündigung einholen


6. Fazit

Kündigungen und arbeitsrechtliche Konflikte sind in Nienburg keine Seltenheit – das zeigt auch die aktuelle Rechtsprechung des Arbeitsgerichts Nienburg. Wer seine Rechte kennt und frühzeitig juristischen Rat einholt, kann teure Fehler vermeiden und faire Lösungen erreichen.

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